1977

Bernd Langer ist seit 1977 mit der autonomen Szene verbunden und war vor allem an der Organisierung der autonomen Antifa-Bewegung beteiligt.

1980er

Mitte der 1980er-Jahre rief er die Initiative KuK (Kunst und Kampf) ins Leben, die einen neuen Kunstbegriff propagiert, und in deren Rahmen zahlreiche Plakate und Ölgemälde entstanden und Agitpropaktionen stattfanden. Darüber hinaus erschienen viele Publikationen zum Thema antifaschistischer Widerstand.

Ende der 1980er-Jahre ist er maßgeblich beteiligt an der Entwicklung autonomer Bündnispolitik bis hin zu etablierten politischen Organisationen wie Gewerkschaften, den Grünen etc. in Göttingen.

1990er

In den 1990er-Jahren ist Bernd bekanntes Mitglied der Autonomen Antifa (M) in Göttingen und des bundesweiten Antifa-Organisationsversuches Antifaschistische Aktion/ Bundesweite Organisation (AA/BO). Nach zahlreichen Hausdurchsuchungen 1994 in Göttingen erhebt die Staatsanwaltschaft 1995 Anklage gegen die Autonome Antifa (M)  und beschuldigt sie nach §129a der Bildung einer kriminellen Vereinigung und Werbung für eine terroristische Vereinigung. Dabei spielt ein Plakat von KuK (das so genannte Weiterstadt-Plakat) eine wesentliche Rolle. Mit insgesamt 17 Angeklagten, von denen Bernd Langer einer ist, und weiteren 15 Beschuldigten ist es das bislang größte Verfahren gegen Antifaschist/innen in der Bundesrepublik. Es  wurde 1996 nach einem Vergleich mit der Staatsanwaltschaft eingestellt. Die Plakate von Kunst und Kampf sowie ihre juristische Verfolgung ist in der Ausstellung „Kunst als Widerstand“ dokumentiert. Eine überarbeitete Ausstellung, in der vor allem die Kriminalisierung linker Plakate und Aktionen thematisiert wurde, wurde nach 1994 unter dem Titel „Verbotene Kunst“ über 35 mal im In-und Ausland gezeigt.

Erstes Buch

1997 bringt Bernd Langer sein erstes Buch, „Kunst als Widerstand“ heraus. Seit 2001 lebt er in Berlin, 2004 erscheint sein autobiographischer Roman „Operation 1653 – Stay rude, stay rebel“. Außerdem ist die Kunst wieder stärker in seinen Fokus gerückt, es entstehen mehrere Gemälde.

Weitere inzwischen erschienene Bücher und Aufsätze behandeln u. a. die Revolution in Deutschland 1918/23. Eine Broschüre zu „80 Jahre Antifaschistische Aktion“ ist im Juni 2012 herausgekommen und war Thema einer ausgedehnten Vortragsreise. Außerdem hat Bernd 2012 als akkreditierter Künstler an der 7. Berlin Biennale mitgewirkt. Zudem wurde er zertifizierter Tacheles-Künstler.

Anfang 2013 erschien die CD „Haben wir alles richtig gemacht?“, ein Zeitzeugengespräch über den Widerstand im KZ Buchenwald.

Der Machtantritt Hitlers bzw. der 80. Jahrestag des Reichstagsbrandes stand 2013 ebenso im Fokus wie die Revolution in Thüringen 1919/20. In der zweiten Jahreshälfte rückte die Kunst wieder stärker in den Vordergrund und es entstand ein neues Gemälde, ein weiteres wurde nach jahrelanger Arbeit beendet.

Desweiteren wurde der 30. Jahrestag des Angriffs auf den Bundesparteitag der NPD in Fallingbostel genutzt, um ein Filmprojekt über die Geschichte der Antifa-Bewegung zu starten. Es wurden Interviews geführt und Einzelporträts erstellt. Die Dreharbeiten werden weitergehen mit dem Ziel, am Ende eine spannende Dokumentation präsentieren zu können.

Antifa-Chronist

Oktober 2014 beendet Bernd die Arbeit an dem Buch „Antifaschistische Aktion – Geschichte einer linksradikalen Bewegung“, welches wieder mit  ausgedehnten Vortragsreisen bekannte gemacht wird und im Juni 2015 eine zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage erlebt.

Ebenfalls 2015 legen us-amerikanische Genoss_innen das Buch „Kunst als Widerstand“ als „art as resitance“ in einer neuen Übersetzung und Aufmachung auf.

August 2016 vollendet Bernd schließlich das Werk „Kunst und Kampf“, eine autobiographisch geprägte Gesamtbetrachtung von 40 Jahren antifaschistischen Kampfes und dessen künstlerischen Ausdrucks in der Bundesrepublik. Zur Jahreswende 2016/2017 geht er mit diesem Buch auf Tour.