Über »Kunst und Kampf«

Kunst aus der Bewegung für die Bewegung,

das ist der Anspruch von KuK, nicht das Geschäft und die Galerien. Aus einer avantgardistischen Position heraus wird der Bruch mit den Konventionen propagiert und die Verschmelzung mit der radikalen Bewegung. Die individuelle Kunsturheberschaft wird durch die Behauptung ersetzt, dass die kämpfende Bewegung aus sich heraus eine eigene Ästhetik schafft. Generell bleibt dieser Ansatz richtig, und sicherlich kann eine Diskussion zur Verfeinerung des Ausdrucks beitragen, doch künstlerisches Schaffen ist und bleibt ein subjektiver Akt. Nicht das anonyme Kollektiv, sondern die einzelnen Individuen machen die Kunst.
Jahre später, wenn nach der radikalen Hinterfragung viele politische Parolen wie leere Hülsen von den Darstellungen abspringen, wird das Eigentliche sichtbar.
Erkenntnis ist eben keine simple Anhäufung von Wissen, sondern ein Durchdringen und Erfahren, ein Prozess des Erkennens, in dem die Kunst eine hervorragende Möglichkeit der Auseinandersetzung ist. Für mich erwächst Kunst stets aus dem gesellschaftlichen Kontext und ist von ihm beseelt. Insofern besitzt kulturelles Schaffen immer einen sozialen Gehalt, denn Kunst ist mehr als eine Ansammlung von Formen, ein Spektakel oder bunte Raumgestaltung. Kunst will bewegen, Emotionen und Gedanken auslösen, Reaktionen provozieren, polarisieren. Künstlerisches Schaffen kann man nicht zu einem politischen Werkzeug degradieren; Kunst ist weder Waffe noch platte Agitation. Kunst wirkt anders.
Zugegeben, es geht auch um die Lust an der Poesie zerspellender Ketten, bestehend aus einem Gespinst von Gliedern aus wechselseitigen Unterdrückungsverhältnissen von Herkunft, Geschlecht und Religion, all das aufgetürmt zum und im ökonomischen System.
In diesem Sinne heißt Angriff Perspektive, bedeutet er Befreiung, ist Fortschritt.

aus dem Vorwort des Katalogs zur Ausstellung im Tacheles 2009

Bernd Langer

Bernd Langer ist seit 1977 mit der autonomen Szene verbunden und war vor allem an der Organisierung der autonomen Antifa-Bewegung beteiligt.

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Symbol des linken Widerstandes

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Ablehnung jeglichen Dogmatismus

Das Logo

Die Farben schwarz und weiß des KuK-Symbols versinnbildlichen hell und dunkel, Tag und Nacht, positiv und negativ. Der Kontrast dieser beiden Farben ist als Widerspruch zu deuten, gemäß der Kuk-Formel

Im Widerspruch steckt das kreative Potential

Das Dreieck ist das Sinnbild für zwei Komponenten, die eine dritte ergeben. Zudem ist es Richtungssymbol. Der Stern fügt sich in die Umrandung ein und ist ein Symbol des linken Widerstandes. Seiner Farbe kommt keine politische Bedeutung zu. Da der Rahmen als ideologische Eingrenzung gedeutet werden könnte, wird diese vom linken Arm durchbrochen, was auf die Ablehnung jeglichen Dogmatismus verweist. Zudem hält die Figur in der Linken ihr Bewusstsein in der eigenen Hand. Der Schneidersitz ahmt die Dreiecksform nach und verleiht der Figur gleichzeitig eine konzentriert wirkende Haltung. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Mittellinie des Dreiecks, wobei die Haltung der Arme ebenfalls ihren Schnittpunkt in der Mitte des Dreiecks hat. Die Pistole in der rechten Hand verweist darauf, dass Bewusstsein allein nicht viel ändert, sondern dass es auch der praktischen Intervention bedarf, um konstruktiv Einfluss auf gesellschaftliche Vorgänge zu nehmen. Die Maske vor dem Gesicht der Figur stellt die halblegalen Bedingungen dar, unter denen KuK arbeitet.
Das KuK-Symbol findet sich seit 1988 auf allen KuK-Druckerzeugnissen und wird darüber hinaus auch als Aufnäher gedruckt und verbreitet.Klicken Sie hier um Ihren eigenen Text einzufügen