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Wann
21.02.25 – Beginn: 20:00 Uhr

Wo
Rote Flora

Veranstaltungskategorie(n)


Ausgehend von der bolschewistischen Machtergreifung in Russland 1917 und dem Aufstieg des italienischen Faschismus, behandelt der Vortrag die Entstehung von Faschismus und Antifaschismus bis zur heutigen Antifa.
Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung in Deutschland. Hier tritt mit der Abwehr des Kapp-Putsches 1920 zum ersten Mal eine Einheitsfront gegen die radikale Rechte in Erscheinung. An diesen Erfolg wird aber nicht angeknüpft – vor allem, weil die KPD im Faschismus lediglich eine Spielart kapitalistischer Herrschaft sieht. Von der Kommunistischen Internationale wird schließlich mit der Sozialfaschismusthese eine fatale Linie verfügt, die entscheidend dazu beiträgt, dass antifaschistische Kräfte bis 1933 unvorbereitet und uneinig bleiben. Die Beschreibung der politischen Akteure und ihrer Strategien wird bis in die Zeit des II. Weltkriegs fortgeführt.

Nach dem Krieg entstanden 1949 DDR und BRD mit einem unterschiedlichen antifaschistischen Verständnis. Abgesehen von der Darstellung der staatlichen Ideologien, geht der Vortrag speziell auf den undogmatischen, militanten Antifaschismus ein, der sich in der BRD in den 1970er-Jahren herausbildete. Aus ihm entwickelt sich in den 1980er-Jahren, in Verbindung mit der Autonomen Bewegung, eine außerparlamentarisch und revolutionär ausgerichtete Antifa. Doch erst mit dem Erstarken faschistischer Kräfte nach 1989 wurde Antifaschismus zum beherrschenden Thema in der radikalen Linken, und die autonome Bewegung ging weitgehend in der Antifa auf.
Unter dem Symbol Antifaschistische Aktion versammelten sich alle, die die Ursachen des Faschismus im kapitalistischen System suchten, die Antifa als Kampf ums Ganze verstanden und die an der Idee einer anderen Gesellschaft festhielten.

Anfang der 2000er Jahre begann dann eine neue Etappe. Vor dem Hintergrund der sogenannten Flüchtlingskrise lösten HoGeSa bzw. vor allem PEGIDA eine neue rechtsradikale Welle aus. In einem zähen Ringen gelang es, die bundesweiten Straßenproteste einzudämmen. Wobei der Einfluss der autonomen Antifa-Zusammenhänge zugunsten staatstragender, zivilgesellschaftlicher Kräfte immer weiter zurückging. Ausführlich wird auf die Auseinandersetzungen mit PEGIDA und die Entstehung der AfD eingegangen.