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Wann
06.10.24 – Beginn: 14:00 Uhr

Wo
Bergfriedhof Laubhütter Weg

Veranstaltungskategorie(n)


Der sechste und vorerst letzten Rundgang von Bunt statt Braun Osterode e. V. unter Leitung von Bernd Langer findet am Sonntag, 6. Oktober 2024 statt. Die Exkursion führt nach Bad Grund, der ältesten der sieben Oberharzer Bergstädte, die erst ab 1972 zum Altkreis Osterode gehörte.

Es wird der Frage nachgegangen, wie sich die Nazis im Oberharz durchsetzen konnte. Eine entscheidende Rolle spielte dabei der Niedergang des Bergbaus in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre. Der Verfall der Rohstoffpreise und die Schließung der Clausthaler Bergwerke im Jahr 1930 trafen die Region hart. Kommunen standen vor dem Bankrott und die hohe Arbeitslosigkeit konnte mit Notstandsarbeiten kaum eingedämmt werden. Soziale und politische Verunsicherung griffen Raum. Vor diesem Hintergrund vollzog sich der Aufstieg der NSDAP.

SPD und vor allem KPD-Anhänger stellten sich den Nazis entgegen. Es kam auch zu handfesten Konfrontationen. Bei einem solchen Zusammenstoß in Peine wurde der 20-jährige SA-Mann August Sievers aus Bad Grund am 30. Juni 1931 von einer Polizeikugel tödlich verwundet. Die Nazis verklärten den Jugendlichen zum „Blutzeugen“ und wollten seine Beerdigung in Bad Grund zu einer großen Propagandaaktion machen. Doch sie trafen auf eine antifaschistische Mobilisierung und konnten nicht wie geplant marschieren.

Während des II. Weltkriegs wurde der Harz eine Stätte der Rüstungsproduktion. Hunderte sogenannte „Fremdarbeiter“, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge waren in der Produktion eingesetzt oder mussten in Steinbrüchen und Gruben schuften. In der Endphase des Krieges begann die Räumung viele Lager. In „Todesmärschen“ trieb die SS die Gefangenen über den Harz. Das Schicksal einiger Opfer soll thematisiert werden.

Am Ende lieferten sich Reste einer zusammengewürfelten Kampfgruppe aus Waffen-SS, Wehrmacht und Hitlerjugend in Bad Grund ein blutiges Gefecht mit den anrückenden amerikanischen Truppen.

Diese und weitere Aspekte der Regionalgeschichte werden zur Sprache kommen.

Die Exkursion führt über eine recht lange Strecke, die nicht komplett zu Fuß abgegangen werden kann. Um alle Punkte zu erreichen ist es notwenig, PKWs zu nutzen.