Wann
18.10.23 – Beginn: 14:30 Uhr
Veranstaltungskategorie(n)
Geboren 1853 in Frankfurt/Oder, preußischer Leutnant, 1880 bis 1883 erste Durchquerung Afrikas von West nach Ost im Auftrag der „Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Äquatorial-Afrikas“. Später im Dienst des belgischen Königs Leopold II., Expeditionen im Kongobecken. Zweite Durchquerung Äquatorial-Afrikas vom Kongo bis zum Sambesi. In dieser Zeit nahm er zwei afrikanische Waisen auf.
1888 Aufstand in Ostafrika. Ernennung zum Reichskommissar durch Reichskanzler Otto von Bismarck, Beförderung zum Major. Aufstellung der Wißmann-Truppe, überwiegend aus afrikanischen Söldnern, Askaris genannt. Nach der Niederschlagung des Aufstands 1890 Verleihung des erblichen Adelstitels. 1895 Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. 1896 kehrte von Wißmann nach Deutschland zurück. Bei einem Jagdunfall kam er 1905 ums Leben. Drei Jahre später errichtete ihm das Bürgertum in Bad Lauterberg ein Denkmal. Ferner wurden eine wichtige Straße und das Wohnhaus seiner Mutter nach ihm benannt.
Seit den 1960er-Jahren war das Denkmal Treffpunkt des „Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen e. V.“. Die jährliche Jahreshauptversammlung mit Kranzniederlegung am Wißmann-Denkmal bildete den Höhepunkt dieser Tradition. Ab 1979 begannen erste Aktionen durch den Antifaschistischen Arbeitskreis Bad Lauterberg. Darunter eine Demonstration im Oktober 1982. Außerdem legte das „Kommando Springteufel“ 1985 eine Bombenattrappe am Denkmal ab und durchkreuzte damit empfindlich die Kranzniederlegung des Traditionsverbandes.
Rundgang mit Bernd Langer
Der in Bad Lauterberg gebürtige Referent beschäftigt sich seit Ende der 1970er-Jahre mit dem deutschen Kolonialismus sowie dessen spezieller Würdigung in Bad Lauterberg.
Die Führung findet im Zusammenhang mit einem Seminar der Hochschule Merseburg statt und ist offen für alle Interessierten!