Schauplätze der Revolution 1918/19 in Berlin

Am 9. November 1918 fegte die Spontanität der Massen die alte Welt hinweg. Eine allgemeine Empörung gegen den I. Weltkrieg, gegen monarchistische und kapitalistische Herrschaft brach sich Bahn. Mit der Gründung der Sowjetunion schien zudem die Fackel der Weltrevolution entfacht! Es kam zu blutigen Bürgerkriegskämpfen, die sich nicht zuletzt in Berlin abspielten.
An den authentischen Schauplätzen wird die Geschichte dieser Aufstände, die Schicksale einiger Akteure und die Bewegung an sich nachvollziehbar.

  • Fußtour/Öffentliche Verkehrsmittel oder Radtour – Fahrräder sind mitzubringen.
  • Dauer: ca. 2,5 Stunden.
  • Treffpunkt: S-Bahn Station Tiergarten, Straße des 17. Juni – unter der Brücke.

 

Kommunisten, Juden, Kriminelle – Rundgang Scheunenviertel

Das Scheunenviertel war Anfang des 20. Jahrhunderts eine der verrufensten Gegenden Berlins. Geprägt von Armut, 
Kriminalität und Prostitution, wurde es auch „Mulackei“ (nach der Mulackstraße) genannt.
Bekannt war dieser Teil Berlins auch für seine vor allem aus Osteuropa eingewanderten Juden und Jüdinnen. Mit dem angrenzenden alten Garnisonfriedhof, findet sich hier aber ebenfalls ein kulturelles Erbe, das weiter in die Geschichte zurückreicht. Das Viertel war darüberhinaus immer ein Ort des Widerstandes. Während der Revolution 1918/1919 kam es hier zu Kämpfen gegen Freikorps und das Karl-Liebknecht-Haus am Bülowplatz (heute Rosa-Luxemburg-Platz) war später die Zentrale der KPD. Zwar hat sich das Stadtviertel inzwischen deutlich gewandelt, aber Zeugnisse seiner bewegten Vergangenheit lassen sich noch vielerorts finden.

  • Fußtour
  • Dauer: ca. 2 Stunden
  • Treffpunkt: Haupteingang Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz

 

8. Mai 1945 – Ende, Anfang, Befreiung!?

Am 16. April 1945 begann mit dem sowjetischen Angriff auf Berlin die letzte bedeutende Schlacht des II. Weltkrieges in Europa. Symbol diese Ringens wurde der Kampf um den Reichstag. Stalins Ziel war es, am 1. Mai 1945 die Rote Fahne auf dem Gebäude wehen zu lassen. Während Hitler am 30. April und sein Nachfolger Goebbels am 1. Mai in der ›Neuen Reichskanzlei‹ Selbstmord begingen, tobte das Schlachten unvermindert weiter. Erst am 2. Mai ergaben sich die letzten deutschen Soldaten im Keller des Reichstags. Knapp eine Woche nach der Einnahme Berlins erfolgte am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.
Was ist von den authentischen Orten geblieben? Welche Geschichten erzählen sie? War es Ende, Anfang, Befreiung?

  • Radtour – Fahrräder sind mitzubringen.
  • Dauer ca. 2 Stunden.
  • Treffpunkt: S-Bahnbrücke Reinhardtstraße/Kapelle-Ufer

 

 

Rundgang Neuer Garnisonfriedhof

50 Jahre nach dem 1813 die Lazarett-Toten der Befreiungskriege gegen Napoleon in einem Massengrab begraben worden waren, legte man am Columbiadamm den Neuen Garnisonfriedhof an. Im Laufe der Zeit entstanden hier viele militärische Ehrenmäler, aber auch Ruhestätten, welche die politischen Auseinandersetzungen in der Weimarer Zeit dokumentieren.
Außerdem befand sich auf diesem Friedhof eine alte islamische Begräbnisstätte, die nach ihrer Erweiterung und dem Neubau der Şehitlik-Moschee 2005 zunehmender bestimmender für das Areal wird.
Der neue Garnisonfriedhof ist aber nicht nur historisch interessant, sondern bleibt durch Demonstrationen am Volkstrauertag oder Anschläge auf die Moschee von aktueller Bedeutung.

  • Fußtour
  • Dauer ca. 2 Stunden.
  • Treffpunkt: Şehitlik-Moschee, Columbiadamm 128, Berlin-Neukölln.