Märzkämpfe in Thüringen 1920
Am 9. November 1918 stürzte eine allgemeine Volkserhebung die Monarchie im Deutschen Reich und beendete damit den I. Weltkrieg. Doch die ausgerufene Republik ging den revolutionären Linken nicht weit genug. Sie wollten eine sozialistische Räterepublik durchsetzen. Bereits 1919 kam es zu Einsätzen von Freikorps gegen diese Bestrebungen.
Ihren letzten Höhepunkt fand die Entwicklung mit den Abwehraktionen gegen den Kapp-Putsch 1920, die sich in einigen Regionen zum bewaffneten Aufstand steigerten. In Thüringen stand Gotha im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Am 18. März erfolgte der Angriff von mehreren hundert Freiwilligen eine „Volkswehr“ auf die von Reichswehreinheiten besetzte Stadt. Bis zum 19. März dauerten die erbitterten Straßenkämpfe, in denen die Aufständischen den Sieg davontrugen.
Ein militärischer Sieg, der jedoch regional beschränkt blieb. Schließlich musste sich die „Volkswehr“ am 23. März auflösen und ihre Waffen abgeben. Zwei Tage später war die Reichswehr wieder Herr der Lage. An diesem Tag massakrierten Angehörige des „Studentenkorps Marburg“ 15 gefangene Arbeiter auf dem Marsch von Mechterstädt nach Gotha.
Für das politische Klima in der Region blieben die Morde von Mechterstädt wie der Bürgerkrieg in den Tagen zuvor eine schwere Hypothek
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