Kunst und Kampf

In den 1980er Jahren wird Kunst und Kampf (KuK) mit der Gestaltung von Plakaten in der autonomen Bewegung bekannt. Das Projekt verfolgt einen kollektiven Ansatz, der 
jedoch immer auch individuelle Züge trägt. Hunderte Plakate entstanden, daneben Gemälde und Agit-Prop-Aktionen. Bernd Langer, Protagonist dieser Idee, legt nun eine Gesamtbetrachtung von fast 40 Jahren antifaschistischer Kunst in der Bundesrepublik vor.
Die Veranstaltung streift die Geschichte der Jugendzentrumsbewegung, erzählt von den Autonomen und der Antifa, von Hausbesetzungen, umgestürzten Denkmälern, spektakulären Demonstrationen, der Herstellung von illegalen Plakaten und Zeitungen und warum die Doppelfahnen der Antifaschistischen Aktion heute von links gegen rechts wehen.

  • Dauer: ca 2 Std.

 

Buchvorstellung ›Kunst und Kampf‹

Offensiv, autonom, militant – wie die Antifa entstand

„Schwerste Krawalle in Frankfurt“ titelten die Medien nach dem 17. Juni 1978. Militante hatten aus einer Antifa-Demonstration Polizeiabsperrungen vor dem Rathaus angegriffen, um das NPD-„Deutschlandtreffen“ zu verhindern. 1979 und 1980 folgten die „Rock gegen Rechts“-Konzerte mit mehr als 40 000 Menschen. Die NPD gab ihr Treffen danach auf. In der BRD entstand zu dieser Zeit eine neue antifaschistische Bewegung. Eine führende Rolle spielten bald Autonome, von denen einige versuchten, den Widerstand zu koordinieren. Sie propagierten einen Antifaschismus, den sie als Kampf gegen das 
„imperialistische System“ verstanden.
Legendäre Straßenschlachten wie am 1.10.1983 in Fallingbostel oder die Unruhen nach dem Tod von Günter Sare am 28.9.1985 in Frankfurt am Main, Kommando-Militanz und Bündnisaktionen gehörten zu den Konzepten, die schließlich in der heutigen 
Antifa-Bewegung mündeten. Eine detaillierte Beschreibung dieser Entwicklung und eine Analyse der Ansätze von damals bis heute.

  • Dauer: ca. 2 Std.

 

Hamburger Aufstand – Realität und Mythos

Im Herbst 1923 schien das politische System in Deutschland am Ende. Die Wirtschaft lag am Boden, durch eine Hyperinflation waren viele Menschen um ihre Existenz gebracht. Die Folgen waren Demonstrationen, Streiks und Hungerkrawalle.
Führende Bolschewiki in Moskau glaubten, die Stunde der Revolution sei gekommen. Eine militärische Konfrontation, von der KPD geführt und mit Ausgangspunkt Sachsen, wurde geplant. Als daraufhin der Einmarsch der Reichswehr in den Freistaat drohte, ließen die Kommunisten am 21. Oktober auf einer Betriebsrätekonferenz in Chemnitz die Revolutionspläne fallen. Trotzdem begann zwei Tage später der Hamburger Aufstand, der unter den Kugeln der Polizei endete und später in der politischen Propaganda zum Mythos erhoben wurde. Damit verbindet sich ein kritischer Blick auf die Geschichte bis zu ihrer heutigen Interpretation.

  • Dauer: ca. 2 Std.