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Wann
04.07.22 – Beginn: 19:00 Uhr

Wo
Afrika-Haus

Veranstaltungskategorie(n)


Hermann von Wißmann (1853–1905) begleitete als preußischer Leutnant eine Expedition in Zentralafrika. Dabei gelang ihm die Durchquerung des Kontinents von Ost nach West. Es folgten Expeditionen im Dienste des belgischen Königs im Kongobecken. Reichskanzler Bismarck berief 1888 Hauptmann Wißmann, einen Aufstand in Ostafrika niederzuschlagen. Mit der Wißmann-Truppe, die überwiegend aus afrikanischen Söldnern bestand, übernahm das Kaiserreich die vormals private Unternehmung, die ab 1891 offiziell Kolonie Deutsch-Ostafrika hieß. Wißmann erhielt den erblichen Adelstitel und war ab 1895 Gouverneur der Kolonie. Krankheits­bedingt kehrte er aber ein Jahr später nach Deutschland zurück.
Im Alter von 51 Jahren kam er bei einem Jagdunfall ums Leben.

Da Wißmann oft seine in Bad Lauterberg im Harz lebende Mutter besuchte, wurde ihm dort 1908 ein Denkmal errichtet. Ferner ist eine Straße und das Haus seiner Mutter nach ihm benannt.

Ein weiteres Wißmann-Denkmal wurde 1909 in Daressalam errichtet und 1922 in Hamburg neu aufgestellt. Studierende stürzten den Bronzemann 1967 und 1968 um, bis man von einer Wieder­errichtung absah.

Bis heute wird Hermann von Wißmann als Afrikaforscher und Kämpfer gegen den Sklavenhandel angesehen. Doch stimmt diese Sichtweise? Wie weit war Wißmann in die Verbrechen des Kolonialismus verwickelt?